Das Virgental liegt inmitten der großartigen Naturlandschaft des Nationalpark Hohe Tauern. Im Gegensatz zu anderen Nationalparkgemeinden weißt es jedoch eine Besonderheit auf: Das Virgental ist das einzige Tal, dass von allen Seiten vom Nationalpark umschlossen ist. Die Hälfte der Gemeindefläche von Virgen sind Nationalpark-Gebiet und damit auch Natura 2000-Schutzgebiet. Darüber hinaus ist ein weiteres Natura 2000-Schutzgebiet an der Isel in Vorbereitung.
Das Sonnendorf Virgen punktet mit seiner Ursprünglichkeit. Es gibt keine großen Schigebiete und keine künstlichen Aufstiegshilfen. Auch das Tal durchziehende Hochspannungsleitungen sucht man hier vergeblich. Die kleinstrukturierte, flächendeckende Landwirtschaft sorgt für eine intakte Kulturlandschaft. Auf eine Grundzusammenlegung haben die Bauern zugunsten der Erhaltung einer jahrhundertealten Heckenlandschaft verzichtet.
Wandern und Naturerlebnis sind seit jeher die touristischen Angebotsschwerpunkte des Virgentales. Der „sanfte Tourismus“ im Tal hat zu einer stark rücklaufenden Nächtigungsentwicklung geführt. Zudem hat die strukturschwache Region mit Abwanderung und einer damit verbundenen Abnahme der Wohnbevölkerung zu kämpfen.
Die Gemeinde ist sich der Herausforderungen bewusst. Gleichzeitig wird aber gerade in dieser Ursprünglichkeit und Naturbelassenheit des Tales ein großes Potential erkannt. Im Rahmen des Prozesses „Virgentaler Perspektiven“ haben Vertreter der Gemeinden Prägraten a. G. und Virgen die Notwendigkeit eines auf diese Stärken basierten Leitprojektes erkannt. Es wurde die Idee einer „Natur Aktiv Akademie“ zu Papier gebracht. Damit könnte eine positive wirtschaftliche und damit gesellschaftliche Entwicklung des Tales nachhaltig sichergestellt werden. Ziel ist es, aus der Natur eine angepasste Wertschöpfung zu generieren. Eine erfolgreiche Prüfung der Machbarkeit vorausgesetzt, wird durch das Projekt die Grundlage für ein wirtschaftliches und identitätsstiftendes Leitprojekt für die Entwicklung des Virgentals gelegt.