Es gibt viele talentierte Menschen in Virgen, die mit ihren Kunstwerken einen wesentlichen Beitrag zur Volkskultur leisten. Die meisten bleiben jedoch außerhalb der Gemeinde weitgehend unbekannt. Einige begabte Virger haben dank ihrer Kreativität und ihrer Ausbildung den Schritt weit über das Tal hinaus geschafft:

Prof. Gottfried Fuetsch

1909 - 1989, akad. Bildhauer.
Schnitzschule in St. Jakob in Defreggen, Schüler bei Prof. Pontiller in der Staatsgewerbeschule in Innsbruck, Akademie der Bildenden Künste in München bei den Professoren Hahn, Wackerle und Thorak, Abschluss der akademischen Ausbildung bei Prof. Santifaller in Wien. Vom eher naturalistischen Schnitzen entwickelte sich Fuetsch zu einer ausdrucksstarken expressiven Gestaltung in Holz, Stein und Metall, der Stil ist markant und stark geprägt von der bäuerlichen Herkunft. Seine unzähligen Kunstwerke findet man in der Gemeinde, im Bezirk und auch weit außerhalb der Landesgrenzen.

Der "Angstla Friedl" errichtete sein Haus und das Atelier in Virgen - Göriach und war zeitlebens tief mit seiner Heimatgemeinde verbunden. In Anerkennung des großen künstlerischen Lebenswerkes wurde er 1989 zum Ehrenbürger der Gemeinde Virgen ernannt. Prof. Fuetsch fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Virgen.

Werner Gsaller

1932 -2007, Kaufmann in Virgen, kaufmännischer Angestellter in Oberösterreich.

Abschlusszertifikat bei der Fernschule für Malerei bei Famous Artists in Amsterdam, Hörer bei Prof. Kubovsky in Linz. Der "Peters Werner" gestaltet seine Bilder mit Bleistift, Aquarellpinsel oder Ölfarbenspachtel, die Themen sind Landschaften, Porträts und Stilleben. 

Werner Gsaller verstarb nach schwerer Krankheit am 25. Oktober 2007, er wurde auf dem Urnenhain in Linz - Urfahr beigesetzt.

Anton Fuetsch

1944 geboren, akademischer Bildhauer.

Er lernte das Bildhauerhandwerk bei seinem Onkel und Vorbild Prof. Gottfried Fuetsch, studierte bei den Professoren Wotruba und Knesl an der Kunstakademie in Wien. 1970 ging der "Angstler Tonik" nach San Francisco, wo er sich als Spezialist für "antique restoration" in einem eigenen Atelier in Berkeley selbstständig machte.

Zahlreiche Ausstellungen und renommierte Aufträge brachten Anton Fuetsch Anerkennung als Künstler, seine Werke stehen in öffentlichen Gebäuden, Kirchen und bei privaten Förderern in den USA und mittlerweile auch in Europa.

Alois Lang

1947 geboren.

1966 bis 1971 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei den Professoren Andre´, Wotruba und Avramidis, Diplom.
Zwischen 1979 und und 1988 arbeitete er in New York (USA) und in Seoul (Korea). In dieser Zeit nahm er bereits an zahlreichen Ausstellungen, Symposien und internationalen Wettbewerben (Skulptur und Architektur) teil.

1985 bis 2009 war er hauptsächlich in Tokio (Japan) künstlerisch tätig. Er arbeitete mit verschiedenen Materialien: Holz, Stein und Metall, die Exponate wurden immer größer. Die Teilnahme an der Weltausstellung in Osaka festigte Alois Langs Position in Asien. Zwischendurch zog es den "Groder Lois" auch in die Heimat.

1996 bis 1999 baute er in Innsbruck eine 400 m² große Halle zu Atelier, Galerie und Wohnung aus. In dieser Zeit stellte er in Innsbruck und in verschiedenen Tiroler Orten 5-mal aus.

2010 ging er nach Koblenz (Deutschland) und seit
2011 lebt er im Südburgenland, wo er mit seiner Partnerin einen großen Hof zu Atelier, Galerie, Skulpturwiese und Wohnung ausbaute. Seine Webseite gibt Aufschluss über sein vielseitiges Schaffen: www.langalois.at.

7551 Heugraben bei Stegersbach, T. +43 3326 52964, M. +43 650 2719310

Valentin Wurnitsch

1947 geboren, Grafik-Designer.

Paulinum in Schwaz, Akademie für Angewandte Kunst mit den Bereichen Glasgestaltung und Grafik-Design in Wien.

Besonders erfolgreich war Mag. Wurnitsch mit der Gestaltung von Briefmarken: mehr als 50 Sondermarken, die seinen Namen tragen, sind in einer Auflage von ungefähr 120 Millionen Stück im Umlauf.

Seit mehr als 30 Jahren lebt der "Winkler Valtl" in Wien, sein heutiger Schwerpunkt sind Logo-Entwicklungen und Corporate-Design-Projekte.

Gottfried Fuetsch jun.

1956 - 2020, Metallfachingenieur

Er war geprägt von seiner Heimat und seinem Vater, dem akademischen Bildhauer  Prof. Gottfried Fuetsch. Sein Wissen um das Kunstschaffen erwarb er in jungen Jahren bei seinem Vater und auf der internationalen Sommerakademie IFAB bei Prof. Max Herold in Bruneck sowie in mehr als 30 Kreativkursen. Sein Wissen über Metallverarbeitung und Schweißen entstammt seinen Brotberufen.

Arbeiten von Gottfried Fuetsch waren in über 40 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen zu sehen. Er siegte bei Wettbewerben für Außenwandgestaltungen in Kufstein (1982) und Lienz (2001).

Gottfried Fuetsch lebte zuletzt in Jenbach in Tirol und starb am 11. Juli 2020 im Alter von 63 Jahren. Parte

Alois Weiskopf

1961 geboren, Holzbildhauer.

Fachschule für Bildhauerei in Elbigenalp bei Prof. Rudolf Geißler-Moroder, seit 1982 selbsständiger freischaffender Holzbildhauer, arbeitet im eigenen Atelier im Gemeindehaus am Dorfplatz.

Alois stammt aus einer Malergeneration auf Marin und setzt die Tradition seiner Künstlervorfahren fort. Viele Auftragsarbeiten gestaltet er nach dem Wunsch der Kunden im Grödner Stil, die Entwicklung führt ihn nun immer mehr zur abstrakten Kunst.

Josef Dichtl

1963 geboren, Kunstkeramiker und Hafner.

Erlernte den Beruf des Keramikers und Hafners, nach der Meisterprüfung abeitete er in Rosenheim und seit 1986 führt er seinen gut eingeführten Betrieb im Ortszentrum von Virgen.

Der "Reiter Josl" schätzt das Miteinander von Handwerk und Kunst, er stellt Töpfereien, Skulpturen, Reliefs, bemalte Fliesen und handgefertigte Ofenkacheln her. Derzeit ist der Bau von Kachelöfen und die Keramikausstattung in Wellnessanlagen die Hauptbeschäftigung.

Michael Fuetsch

1964 geboren, Steinmetz und Bildhauer.

Lehre im Steinmetzbetrieb, HTBLA in Hallein, Meisterprüfung.
Der zweite Sohn des bekannten Bildhauers  Prof. Gottfried Fuetsch hat das Talent und die Liebe zum Stein in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater war ihm von Kindheit an Vorbild, schon ab 1979 arbeite er gemeinsam mit ihm an größeren Aufträgen.

Michael hat an mehreren Ausstellungen im In- und im Ausland teilgenommen. Einige Werke stehen in Osttirol, die "Begegnung" ziert das Tunnelportal zwischen Virgen und Prägraten.

Michael Lang

1982 geboren, Bildhauer.
Fachhochschule für gewerbliche Bildhauerei in Elbingenalp, seit 2002 als freischaffender Bildhauer in Mitteldorf und in Lienz tätig.

Er möchte Kunst begreifbar machen, zum Nachdenken anregen und die Gefühle der Menschen sowohl positiv als auch negativ treffen, seine Arbeiten spiegeln Sammlungen von Gefühlen. In Zukunft will er seinen Arbeiten andere Dimensionen, Monumentalität verleihen, er möchte auch mit Stein, Beton und Bronze arbeiten.

Michael Lang hat bereits an mehreren Symposien und Ausstellungen teilgenommen, in Erinnerung sind noch die "Klaubaufausstellung" 2005 und "eigenart" 2006 in Virgen, die er selber organisiert hat. Im Juni 2008 hat er das höchste Bildhauersymposium in den Alpen geleitet - auf der Stüdlhütte unterhalb des Großglockners - auf 2.800 m Seehöhe. www.holzkunst-lang.at

Virgil Fuetsch

1985 geboren, Bildhauer.
Fachschule für gewerbliche Holzbildhauerei in Elbigenalp, seit 2006 freischaffender Bildhauer in Virgen - seine Werkstatt hat er im Elternhaus in Obermauern.

Auch Virgil stammt vom "Angstler" in Obermauern - wie  Prof. Gottfried Fuetsch und der Onkel   Anton Fuetsch.